Meine Schreibroutine (an guten Tagen)

Schreibroutine

Neulich kam das Thema Schreibroutine auf und ich habe mich gefragt: Wie sieht meine Schreibroutine eigentlich aus? Habe ich eine? Bei näherer Betrachtung habe ich dann festgestellt, dass es bei mir persönlich zunächst einmal Zeiten gibt, in denen ich sehr viel und lange schreibe, dann aber auch wieder solche, in denen andere Dinge mehr Raum einnehmen und ich mich entweder mehr aufs Plotten konzentriere oder gar nicht schreibe. Daher neige ich dazu, die Routine, die ich mir in guten Phasen aufgebaut habe in schlechten (Schreib)phasen wieder zu verlieren.

Eine Lösung für dieses Problem habe ich bisher noch nicht gefunden, vielleicht ist das auch nicht möglich. Es wird immer Zeiten geben, in denen andere Dinge wichtiger sind, dennoch wäre es natürlich schön auch dann zumindest eine „Minimalroutine“ beizubehalten. Kommentiert gerne, wie eure Routine aussieht, das würde mich wirklich sehr interessieren!

Wie ich meinen Schreibtag in guten Phasen strukturiere, möchte ich an dieser Stelle gerne mit euch teilen. Dazu muss ich vorweg sagen:

  • Ich strukturiere nach Tagen
  • Ich arbeite nur an einem Projekt zur Zeit (was das Schreiben angeht, plotten tue ich mehrere auf einmal)

Schreibroutine für einen Tag

Morgens ab 6 Uhr

Ich stehe früh auf und werde erst einmal wach; danach schreibe ich etwa eine Stunde konzentriert an meinem Projekt. Meistens schaffe ich in dieser Zeit zwischen 900 und 1200 Wörtern. Helfen tut mir dabei in jedem Fall mein Plot, den ich recht ausführlich plane, bevor ich überhaupt anfange zu schreiben.

Der Tag

Über den Tag hinweg schaffe ich schreibtechnisch nichts, es sei denn ich habe Urlaub.

Ab 17 Uhr

Am späten Nachmittag oder gegen Abend lege ich dann eine zweite Schreibrunde ein. Meistens nehme ich mir eine bis drei Stunden Zeit zum Schreiben – dabei kommt es natürlich immer darauf an, welche anderen Aufgaben ich an dem Tag noch habe. In dieser Zeit schaffe ich noch einmal grob 1000 Wörter.

Insgesamt schaffe ich an guten Schreibroutinetagen also rund 2000 Wörter am Tag. Mein Basisziel sind aber immer etwa 1000. Was ich an einem Tag geschafft habe, trage ich in die App WordTracker ein.

Wie sieht euer Schreiballtag oder eure Schreibroutine aus? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

(Photo by Pereanu Sebastian on Unsplash)

Von der Autorin zum Marketer und wieder zurück: Warum ich Bammel vor der Veröffentlichung habe

Autor*innen sind fürs Schreiben zuständig und nur dafür. Diese Auffassung war einmal. Heutzutage sind wir vieles, aber definitiv nicht mehr ausschließlich fürs Schreiben da. Wenn ich mir angucke, in welche Rollen ich während der Veröffentlichung von City of Fallen Magic schon geschlüpft bin – mir wird ganz schwindelig. Ich bin Videografin, Grafikdesignerin, Marketing Managerin, Social Media Managerin, SEO/SEA Spezialistin, Webdesignerin, Sales Person, habe im Korrektorat und Lektorat gearbeitet… und das ist nur das, was mir beim Schreiben dieses Artikels spontan einfällt. Oben drauf bin ich noch meine eigene Marke und netzwerke wie verrückt. Ich kann mich glücklich schätzen, dass mein Hauptjob sowieso in diese Richtung angelegt und mir all das nicht unbekannt ist, immerhin arbeite ich abseits meines Autorinnenlebens im Marketing. Natürlich war vieles davon frei gewählt, es geht auch ohne oder mit viel Geld durch Profis und ich wäre in noch viele weitere Rollen geschlüpft, wenn mir mein Verlag nicht Aufgaben abgenommen und mich unterstützt hätte. Dennoch: Ich werde das Gefühl nicht los, dass Autoren und Autorinnen immer mehr zur Full Service Agentur werden – quasi alles aus einem Guss. Wie praktisch, nicht wahr?

Produktentwicklung und Marketing sind aus gutem Grund getrennt

Ich bin mir da nicht so sicher, das muss ich an dieser Stelle anmerken. Denn der ständige Wechsel zwischen kreativer Persönlichkeit (Autorin) und dem typischen Marketing Getrommle – das geht auf Dauer auf Kosten der Kreativität. Jedenfalls bei mir. Noch einmal: Mir macht es wahnsinnigen Spaß Marketingkampagnen zu planen und umzusetzen, auch im Buchbereich, mit meiner Community zu kommunizieren und das, woran ich monatelang im stillen Kämmerlein gearbeitet habe, der Welt vorzustellen. Das aber in Personalunion zu tun, empfinde ich als schwierig. Es hat einen guten Grund, weshalb die Produktentwicklung und das Marketing in der Regel zwei unterschiedliche Abteilungen sind: Weil diejenigen, die das Produkt entwickeln so tief drin stecken, dass es ihnen schwer fällt, ihr Baby aus dem kühlen Winkel der Werberealität zu betrachten. Aber genau das muss ich als Autorin tun. Und manchmal ist das grausam.

Was heißt das für uns?

Was heißt das für mich als Autorin? Nach der Fertigstellung des Manuskripts folgt idealiter die Veröffentlichung. Dass das nicht immer der Fall ist, muss ich hier nicht erwähnen, aber gehen wir mal vom günstigsten Fall aus. Schon bei der Verlagssuche (SP mal ausgenommen) fängt es an: Pitchen, werben, verkaufen. Ich lasse den schreibkreativen Teil meiner Person zurück und schlüpfe in die Rolle des Marketers. Über Jahre und durch die Arbeit im Verlagswesen habe ich gelernt, Texte als Ware zu sehen – nur mich emotional von meinem eigenen Text zu entkoppeln, das ist gar nicht so leicht. Dennoch muss ich es tun. Dann später, nach der Veröffentlichung, werde ich von Meinungen überspült. Jede von ihnen ist wichtig und richtig, ich bin aber durch meine multiplen Rollen dazu gezwungen die Filterung dieser Meinungen selber vorzunehmen, mich damit auseinanderzusetzen. Und auch hier ist die Personalunion aus meiner Sicht wieder problematisch: Ich habe keine Marketingabteilung, die für mich die Key Learnings zusammenfasst, den Knall abfedert. Ich bewerbe diesen Text nicht nur, ich habe ihn erschaffen. Es ist natürlich, dass ich jede Meinung stärker wahrnehme als jemand, der ein Produkt nur gepitcht bekommt, um es dann zu verkaufen. Normalerweise ist dafür der Vertrieb zuständig – sie sind diejenigen mit dem dicken Fell und den aalglatten Sprüchen, die immer die richtigen Worte finden. Aber auch hier gilt: Ich habe keinen Vertrieb. Ich bin der Vertrieb (auch wenn der Verlag auch noch da ist).

Verlorengehen der Kreativität: Eine Hassliebe

All die Prozesse, Meinungen und Verfahren vergraben meine kreative Autorenpersönlichkeit irgendwo unter einem Haufen von griffigen Verkaufssprüchen und den neuesten Instagram Statistiken. Das letzte Mal habe ich mich so sehr im Veröffentlichungsprozess verloren, dass ich am Ende nicht mehr wusste, wohin eigentlich die Autorin in mir verschwunden ist. Das ist sehr schade. Und es ist gefährlich. Ich habe mir vorgenommen, dass es dieses Mal anders wird, ob ich das schaffe, weiß ich nicht. Mir ist klar, woher der Anspruch an Autor*innen kommt, viele dieser Rollen einzunehmen und auch, dass sich das so schnell nicht ändern wird. Ich will mit diesem Artikel auch nicht sagen, dass ich den Verkaufsprozess furchtbar finde. Im Gegenteil. Ich frage mich eher: Wie schaffe ich es, zwischen Autor*innen- und Marketerpersönlichkeit hin und her zu wechseln, ohne, dass es mich zerreißt? Ist das der Boss am Ende des Autor*innenspiels, den es zu meistern gilt? Ich habe noch keine Lösung gefunden, aber ich harre der Dinge. Auf einen neuen Versuch.

(Photo by Diggity Marketing on Unsplash)

Wie aus Feuer und Zinn „City of Fallen Magic“ wurde

City of Fallen Magic

Das Schreiben eines Buches ist immer ein Prozess, ein langwieriger Prozess. Am Anfang weiß man als Autor oder Autorin nie so genau, ob der Text, die Figuren, die Handlung, in die man so viel Zeit investiert, überhaupt jemals die heimische Festplatte verlassen wird. Weil man keinen Verlag findet, weil man sich selber unsicher ist, ob der Text gut genug ist, oder weil das reale Leben manchmal so viel Raum in Anspruch nimmt, dass die Kreativität in eine Ecke verdrängt wird, bis man die größeren und wichtigeren Probleme gelöst hat.

Wenn es dann doch soweit ist und der Text fertig, die Veröffentlichung sicher ist, dann beginnt die Arbeit, die der Autor oder die Autorin sich vorher gemacht hat, noch einmal von vorn: Der Text wird geformt, überarbeitet, angepasst, solange bis das Beste aus ihm herausgeholt wurde.

Und irgendwann ist es dann soweit: Die Welt im Buch entsteht nicht nur zwischen Papierseiten, sondern auch auf dem Cover, in kreativen Bildern, Aktionen und findet schließlich ihren Weg zu den Leser*innen.

Feuer und Zinn, jetzt City of Fallen Magic befindet sich auf diesem Weg und wird am 25. September bei dem Thienemann-Esslinger Imprint Loomlight Books zunächst als E-Book erscheinen. Und darum geht es:

Avas Meyster wird tot aufgefunden – sie glaubt an Mord, aber die New Yorker Loge, in der sie zur Dämonenjägerin ausgebildet wird, will das offenbar vertuschen. Als sie eigenmächtig beginnt, Nachforschungen anzustellen, stößt sie auf rätselhafte Hinweise, die ihr Meyster vor seinem Tod hinterlassen hat. Sie alle führen zur sagenumwobenen Tabula Smaragdina, einer Schrift, die ihrem Besitzer Macht über Leben und Tod verspricht. Doch das Wissen um die Legende ist gefährlich: Nicht nur Hexen, Werwölfe und Chimären sind Ava plötzlich auf den Fersen, sondern auch der Ordensmarschall Jacob sitzt ihr im Nacken. Will er ihr wirklich helfen oder verfolgt er seine ganz eigenen Ziele?

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal für das wunderschöne Cover bedanken! Wie fast jede/r Autor*in würde ich mich freuen, wenn meine Geschichte den Weg zu möglichst vielen Leser*innen findet. In den nächsten Tagen geht der Roman in allen Shops online. Dazu habe ich noch eine kleine Überraschung vorbereitet. Ihr findet sie auf meinem Instagram Kanal, sobald der Titel vorbestellbar ist. Schaut doch mal vorbei!

Die Vorbestelleraktion läuft ab jetzt. Schaut gerne hier vorbei: ZUR VORBESTELLERAKTION

Verlagsvertrag für Feuer und Zinn

feuerundzinn

Ich habe die gute Nachricht schon in meinem Newsletter und auf Instagram und Twitter geteilt. Trotzdem möchte ich auch hier noch einmal auf meinem Blog verkünden: Das Projekt, an dem ich in der Corona-Zeit am meisten gearbeitet habe hat einen Verlag gefunden!

Feuer und Zinn ist ein Urban Fantasy Roman, der sich rund um das Thema Alchemie dreht. Angesiedelt ist er in New York mit vielen Anleihen an das alte New York der Goldenen Zwanziger Jahre. Worum es genau geht und welche Herausforderungen meine Protagonistin Ava zu bewältigen hat, werde ich in den nächsten Wochen Schritt für Schritt mit euch teilen. Und natürlich auch die Aktionen, die es rund um die Veröffentlichung und auch danach geben wird.

Wann wird Feuer und Zinn erscheinen und wo? Meine bisherige Info ist, dass es im Herbst/Winter Programm von Loomlight Books (Thienemann-Esslinger) erscheinen wird. und zwar am 25. September. Ich bin gespannt auf die Zusammenarbeit und freue mich darauf, euch bald mehr über Feuer und Zinn zu verraten.

Alte Buchreihen, die ich liebe

Neulich habe ich eines meiner Zusatzregale aus- und in das Hauptregal einsortiert, weil mir das alte nicht mehr gefallen hat. Dabei habe ich viele alte Bücher entdeckt, die sich dort über die Zeit angesammelt haben. Welche alten Reihen mir damals besonders gut gefallen haben, will ich heute mit euch teilen.

Das Alte Königreich-Reihe von Garth Nix

Einer meiner absoluten Lieblingsreihen, die schon vor einer Weile geschrieben und veröffentlicht wurden, ist die Abhorsen Reihe. Die Welt und das Magiesystem sind für mich einzigartig, vor allem weil es in der Welt zwei Welten gibt: Eine, die an unsere zur Zeit der Industrialisierung angelehnt ist und eine magische. Auch die Charaktere sind mir noch nach Jahren noch im Gedächtnis geblieben (besonders Mogget, der Kater). Ich habe die Reihe noch als Trilogie (Sabriel, Lirael, Abhorsen) gelesen, inzwischen gibt es aber noch zwei Folgebände, nämlich Clariel und Goldenhand.

Silberflügel-Reihe von Kenneth Oppel

Normalerweise ist Fantasy mit Tieren in der Hauptrolle nicht unbedingt das, was ich gerne lese. Die Silberflügel-Reihe war da anders: Ich konnte mich von Anfang an in die Charaktere hineinversetzen und bin ihrer Entwicklung gerne gefolgt. Schatten, der Fledermausjunge, ist der Protagonist dieser Trilogie und erlebt eine Abenteuerreise, die ihresgleichen sucht. Es ist eine Geschichte von Freundschaft, Familie und Zusammenhalt, die ich auch Jahre später immer wieder aus dem Regal ziehe.

Libri Mortis-Reihe von Peter Schwindt

Beinahe vergessen ist die Libri Mortis-Reihe von Peter Schwindt. Es geht um Rosalie, ein Mädchen aus Paris, die zu ihrem 16. Geburtstag plötzlich anfängt Stimmen zu hören. Das Abenteuer, das folgt, führt die Leser in die Katakomben von Paris. Super spannende Reihe, die ich immer wieder gerne lese, allein schon wegen des Settings.

Welche Reihen gehen euch auch nach Jahren nicht aus dem Kopf?

3 Schreibtipps: Warum ihr sie kennen, aber nicht immer einhalten solltet

Im Netz gibt es massig Schreibtipps. Über die Jahre habe ich viele, wenn nicht sogar fast alle, davon kennengelernt. Die meisten dieser Tipps sind sinnvoll und bringen die eigenen Texte definitiv weiter. Leider gibt es häufig die Tendenz dazu, die Tipps als absolut zu verstehen und eine Nichteinhaltung mit schlechtem Stil gleichzusetzen. Ich finde: In gesundem Maße machen sie Texte besser. Und warum das so ist, möchte ich heute gerne an drei Beispielen erklären.

Show, don‘t tell

Eine der beliebtesten Regeln, die mir immer wieder über den Weg läuft, ist: „Show, don‘t tell“. Ich erkläre hier nur kurz, worum es geht. Wer sich damit näher befassen möchte, findet im Netz sicher bessere und ausführlichere Definitionen. Bei dem Schreibtipp „Show, don‘t tell“ geht es im Wesentlichen darum eine Szene nicht zu beschreiben, sondern sei erlebbar zu machen. Beispiel: Sie war traurig = Tell. Ihr liefen Tränen über die Wangen, während sie sich die Nase schnäuzte = Show. Eigentlich ganz einfach. Show ist auch grundsätzlich ein Mittel, das einen Text erfühlbarer macht, aber ein Text, der nur aus Show besteht, ist furchtbar anstrengend zu lesen. Genauso wenn er nur aus Tell besteht. Meiner Meinung nach müssen sich Show und Tell in einem gesunden Maß abwechseln, um am Ende eine perfekte Mischung zu finden. Außerdem kommt es auch ganz darauf an, was man gerade ausdrücken möchte. Einen Zeitraffer etwa im Show zu schreiben ist aus meiner Sicht nach nur in den wenigsten Fällen sinnvoll.

Das Wort plötzlich

Ähnlich absolut wird auf dem Wort „plötzlich“ herumgeritten. Der Gedanke dahinter ähnelt dem Prinzip von „Show, don‘t tell“. Die Plötzlichkeit eines Moments sollte dem Leser nicht vor die Stirn geklatscht, sondern beschrieben werden. Das ist richtig, aber auch hier gilt: Die Ausnahme bestätigt die Regel. Wenn es soweit geht, dass man sich fast schuldig fühlt, das Wort plötzlich in seinem Manuskript zu finden, ja, dann wurde dieser Schreibtipp meiner Meinung nach überstrapaziert.

Kurze Sätze

Keine ewig langen Satzwürmer zu fabrizieren, macht definitiv Sinn. Überhaupt kein Einwand von mir. Aber (ja, auch hier gibt es eins): Autor*innen, die sich zu sehr darauf versteifen, einen Text zu schreiben, der einfach ist und hauptsächlich aus Hauptsatzkonstruktionen besteht, die schreiben am Ende etwas, das an ein Stakkato erinnert. Es ist dem Lesefluss nicht zuträglich, ausschließlich lange Sätze zu schreiben. Aber genauso ist es schädlich – überspitzt formuliert – nur Hauptsätze zu schreiben. Auch hier muss ein gesundes Mittelmaß gefunden werden. Außerdem: Mit der Länge von Sätzen kann die Schnelligkeit von Texten gesteuert werden. Längere Sätze machen einen Text behäbig und damit automatisch langsamer. Das Gegenteil ist bei kurzen Sätzen der Fall. Auch hier muss der/die Autor*in also entscheiden, was er erreichen möchte und wofür er dieses Stilmittel konkret einsetzen will.

Welche Schreibtipps nutzt ihr gerne und bei welchen geht es euch wie mir mit den oben genannten?

2020 Reads: Was ich bis jetzt gelesen habe

2020 ist bis jetzt ein Jahr voller Extreme, für uns alle. Weil das reale Leben auf einmal so präsent war, hatte ich erst nicht viel Zeit zu lesen, dann umso mehr. Heute möchte ich euch deshalb die Bücher vorstellen, die in diesem Jahr schon auf meinem Nachttisch lagen. Vielleicht findet ihr in Zeiten von Social Distancing und Heimarbeit ein bisschen Inspiration für mehr Lesestoff. Und für alle, die wegen der aktuellen Lage sehr viel arbeiten und nicht zum Lesen kommen: Danke.

The Nightjar, Deborah Hewitt

Mein bisheriges Jahreshighlight war Nightjar von Deborah Hewitt. Es geht um Alice, die schon ihr Leben lang von Vogelvisionen heimgesucht wird. Als ihre beste Freundin nach einer Firmenfeier im Koma liegt, führt die einzige Möglichkeit sie zu retten darüber, ihre geheime Vergangenheit Stück für Stück zu lüften.
Die Geschichte ist eine Mischung aus finnischer Mythologie, Steampunk-Elementen und London. Was zuerst etwas wild klingt, hat mich sofort gefangen genommen. Auch ist das Buch in sich abgeschlossen, was ich als jemand, der ungern Reihen liest, sehr sympathisch finde. Definitiv eine Empfehlung!

The Heavens, Sandra Newman

Etwas schwerer habe ich mich mit The Heavens von Sandra Newman getan. Angekündigt als Zeitreiseliebesgeschichte, war der Schreibstil durch extrem viel Tell geprägt – das hat den Lesefluss nach einer Weile gestört und mich mit dem Gefühl einen Schulaufsatz zu lesen, zurückgelassen. Die Idee zwischen dem New York der 2001er Jahre und dem mittelalterlichen England hin und her zu springen, finde ich jedoch nach wie vor interessant. Wem ein etwas schwererer Schreibstil liegt, ist bei The Heavens deshalb vielleicht gut aufgehoben.

Doomsday Prophecy, Scott Mariani

Die Ben Hope Series habe ich vor einer ganzen Weile angefangen und dann nie zu Ende gelesen. Enttäuscht hat mich das Buch um den ehemaligen SAS Agenten Ben Hope nicht. Ein klassischer Thriller mit Mystery Elementen mit dem perfekten Titel für die Corona Zeit. An die ersten beiden Teile kommt dieser dritte Band meiner Meinung nach aber nicht heran. Trotzdem werde ich auch Teil 4 und 5 lesen, die noch in meinem Regal auf mich warten.

The Long Way to a Small Angry Planet, Becky Chambers

Und zu guter Letzt habe ich mich mit The Long Way to a Small Angry Planet von Becky Chambers an eine Space Opera gewagt. Von Kapitel eins an begleitet der Leser Rosemary Harper, die als neues Crewmitglied auf die Wayfarer kommt. Mit ihr und der restlichen Crew geht es dann auf ein aufregendes Abenteuer quer durch den Weltraum. Thematisch komplett anders, fand ich das Buch wirklich cool und bin gespannt auf den Folgeband, der aber, was die Charaktere angeht, mit einer anderen Aufstellung an den Start geht.

Welche Bücher habt ihr in diesem Jahr schon gelesen? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

(Photo by Yi Hao on Unsplash)

Warum ich wieder Debütautorin bin

Debütautorin

Mein erster Blogbeitrag im neuen Jahr und gleich so eine verwirrende Überschrift. Aber ich erkläre sie, versprochen. Wie einige von euch vielleicht wissen, habe ich 2018 mein Debüt “Das steinerne Schloss” bei einem E-Book Imprint von HarperCollins Germany veröffentlicht. Dieses Imprint wurde Ende 2019 geschlossen und mit ihm alle Inhalte, die es dort gab. Meinen Debütroman gibt es also offiziell nicht mehr.

Die Rechterückgabe des Verlags an mich war nur ein Punkt, der mich am Schreiben hat zweifeln lassen. In einem meiner anderen Beiträge habe ich schon laut darüber nachgedacht, aus welchen Gründen ich das Schreiben hinschmeißen wollen würde. In meiner Winterpause habe ich dann noch weiter darüber nachgedacht, ob es wirklich das Schreiben an sich ist, woran ich keinen Spaß mehr habe, oder der Vorgang des Publizierens. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es Letzteres ist.

Es hat mich frustriert, dass all die Arbeit, die ich nicht nur ins Manuskript gesteckt habe, sondern auch in die PR, die Zusammenarbeit mit Bloggern und dem Verlag mit einer einzigen Geste vom Tisch gewischt war. Deshalb brauchte ich eine Pause, die ich mir – wie ihr wisst – auch genommen habe.

In dieser Pause habe ich nicht nur von meinen Social Media Auftritten Abstand genommen, sondern auch vom Schreiben. Ich habe darüber nachgedacht, welche Kanäle für mich noch sinnvoll sind, woran ich Spaß habe. Die Frage nach der Freude an dem was ich tue, stand auch bei allem anderen im Vordergrund. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, weiterzuschreiben, auch an diesem Blog. Denn auch wenn mich die Situation frustriert hat, komme ich trotzdem immer wieder hierher. Um zu schreiben.

Wie es als publizierende Autorin weitergeht, das steht noch in den Sternen. Ich stehe zur Zeit an einer Weggabelung und lehne mich mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Allerdings bin ich jetzt wieder Debütautorin.

Inspirierende, literarische Orte in Paris

Inspirierende, literarische Orte in Paris

Teil drei meiner Reihe rund um inspirierende, literarische Orte geht an den Start, dieses Mal habe ich mir Paris ausgesucht und die französische Hauptstadt hat ein paar richtig schöne, fast schon märchenhafte Orte auf Lager, die ich gerne an euch weiterreiche. Falls ihr mal Gelegenheit habt, Paris zu besuchen, sind diese Plätze und Orte wirklich einen Abstecher wert – mehr noch als so manche „große“ Sehenswürdigkeit, würde ich sagen. Hier übrigens zum ersten Beitrag über Wien und hier zum zweiten über Edinburgh.

Shakespeare & Company

Einer der schönsten Buchorte in Paris ist und bleibt für mich der Buchladen Shakespeare & Company. Das erste Mal war ich 2009 dort. Damals noch ein echter Geheimtipp, ist er inzwischen leider sehr überlaufen. Das ist schade, aber der Buchladen bleibt trotzdem toll. Hier finde ich bei jedem Besuch etwas zu lesen, denn er ist englischsprachig.

Friedhof Pére Lachaise

Einen Friedhof mit in diese Liste aufzunehmen mag zwar ein bisschen makaber erscheinen, aber auf dem Pére Lachaise liegen sehr viele literarische Persönlichkeiten, zum Beispiel Oscar Wilde oder Marcel Proust. Und ich muss zugeben: Ich besuche Friedhöfe gerne. Für mich haben sie etwas beruhigendes, auch wenn der Pére Lachaise manchmal doch ein bisschen unheimlich ist. Gerade im Herbst ist der Friedhof aber der perfekte Ort für einen entspannten Spaziergang abseits vom Großstadtwahnsinn von Paris.

Montparnasse Friedhof

Ich hänge dann auch gleich den nächsten Friedhof hinten dran, nämlich den Montparnasse Friedhof. Auch hier haben einige bekannte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden, zum Beispiel Simone de Beauvoir oder Samuel Beckett. Der Friedhof gefällt mir aber vor allem deshalb so gut, weil er noch weniger bekannt ist, als der Pére Lachaise und dementsprechend auch weniger besucht. Auch hier ist der Herbst eine der schönste Jahreszeiten für einen Besuch.

Die Bouquinisten von Paris

Wenn ihr eine lange Tradition unterstützen möchtet, dann sind die Bouquinisten definitiv einen Abstecher wert. Die Stände der Straßenhändler finden sich entlang der Seine; hier gibt es natürlich Bücher, aber auch richtig schöne Kunstdrucke. Ich habe einen von Star Wars gefunden, der seit dem Besuch in meiner Wohnung hängt.

Seid ihr schon einmal in Paris gewesen? Wie hat euch die Stadt gefallen?

5 Writing Prompts für Young Adult Autor:innen

5 Writing Prompts für Young Adult Autoren

Kennt ihr das? Manchmal ist man von der Muse geküsst und manchmal… ja, manchmal läuft es eben nicht so gut. In solchen Momenten greife ich gerne auf Writing Prompts zurück, um wieder in den Schreibfluss hineinzukommen. Ob ich den Prompt nur für eine Kurzgeschichte nutze, ihn in mein aktuelles Projekt einbeziehe oder tatsächlich ein eigenständiger Roman daraus wird – das hängt ganz davon ab, wie viel mir dazu einfällt. Im Endergebnis ist es aber auch gar nicht wichtig, denn der Writing Prompt hat zu dem Zeitpunkt schon erfüllt, was er sollte: Mich zurück zum Schreiben zu bringen. Deshalb möchte ich heute fünf Writing Prompts für Young Adult Autoren mit euch teilen, die euch vielleicht über eure nächste Schreibblockade hinweghelfen.

Writing Prompts für Young Adult Autoren

Writing Prompt Nr. 1 | Eine in der Nachbarschaft als schräg verrufene alte Frau freundet sich mit einem jungen Erwachsenen / einer jungen Erwachsenen an. Sie teilt ein Geheimnis mit ihrem neuen Freund / ihrer neuen Freundin, das die Welt von ihm / ihr völlig auf den Kopf stellt.

Writing Prompt Nr. 2 | Zwei Freund*innen finden im gemeinsamen Urlaub einen Schatz am Strand.

Writing Prompt Nr. 3 | Ein/e Teenager*in muss die Ferien mit seinen / ihren Eltern in einem Ferienhaus in Dänemark verbringen, worauf er / sie wenig Lust hat. Als seine / ihre Eltern einen Abend allein in der Stadt verbringen, entdeckt er / sie, dass das Haus einen Geheimgang hat.

Writing Prompt Nr. 4 | Zwei Freund*innen machen sich gegenseitig ein Versprechen. Als eine/r der beiden es bricht, scheint die Freundschaft beendet zu sein…

Writing Prompt Nr. 5 | Der Prota tut so, als könnte er / sie Magie anwenden. Dann stellt er / sie fest, dass er / sie es tatsächlich kann.

Arbeitet ihr auch mit Writing Prompts oder habt ihr sie noch nie genutzt? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!